Die dunkle Seite des Digitalen

© 2024, Jessica Plaß via Midjourney

03.05.2024

Die digitale Revolution hat uns alle erfasst, doch welche Auswirkungen hat das auf unser Wohlbefinden? Ich durfte ein spannendes Interview mit Sophia führen, die sich zusammen mit Mitarbeitenden des Pädagogik-Lehrstuhls mit dem Thema auseinandersetzt, wie digitale Nutzung unser Wohlbefinden beeinflusst. Doch was genau verbirgt sich hinter Digital Wellbeing? Und wie können wir es aktiv gestalten?

Wer ist Sophia?

 

 

Sophia arbeitet seit mehreren Jahren am Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Medienpädagogik an der FAU. Seit Juli 2023 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin vor allem im Projekt VEIF, das sich mit den Verläufen exzessiver Internetnutzung in Familien befasst, tätig.

Was ist Digital Wellbeing?

Digital Wellbeing lässt sich mit digitalem Wohlbefinden übersetzen und beschreibt die gesunde Nutzung digitaler Medien. Sophia erwähnt, wie wir oft trotz des Wunsches, unser Smartphone beiseite zu legen, doch daran kleben bleiben. Die ständige Erreichbarkeit und exzessive Nutzung digitaler Medien stellt uns vor Herausforderungen, denen wir beispielsweise mit Offline-Zeiten und digitalem Detoxing entkommen können. Sophia betont die Notwendigkeit, sich aktiv mit dem Thema Digital Wellbeing auseinanderzusetzen, um einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu finden, besonders in unserer heutigen Zeit.

Welche Auswirkungen hat der digitale Medienkonsum auf unsere Gesundheit?

Sophia spricht über die allgegenwärtige Präsenz digitaler Medien in unserem Alltag, die in diversen Lebensbereichen eine wichtige Rolle spielen. Die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit sind bekannt, allerdings sind die Zusammenhänge zwischen Mediennutzung und Gesundheit komplex und können nicht einfach kausal erklärt werden. Sophia unterstreicht die Vielfalt der relevanten Faktoren und die Bedeutung einer differenzierten Betrachtung. Sie hebt hervor, dass digitale Medien auch viele Chancen bieten und betont die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen den potenziellen gesundheitlichen Risiken und den positiven Aspekten zu finden. Zudem sei eine gewisse Medienkompetenz äußerst wichtig, um nicht nur die negativen Auswirkungen, sondern auch die positiven Aspekte der digitalen Medien zu erkennen.

Welche Rolle spielen Schulen und Bildungseinrichtungen bei der Vermittlung von Digital Wellbeing Kompetenzen?

Die Vermittlung von Medienkompetenzen, insbesondere bei Jugendlichen, ist von großer Bedeutung. Sophia stellt fest, dass oft die Verantwortung zwischen Schulen und Eltern hin und her geschoben wird und es unklar ist, wer eigentlich hauptsächlich dafür zuständig ist. Sie plädiert dafür, dass Schulen und Eltern zusammenarbeiten und Hand in Hand gehen sollten, da diese Aufgabe nicht allein von den Schulen bewältigt werden kann. Zudem ist die Einbindung der Familie, besonders bei Jugendlichen, von hoher Relevanz.

Gibt es Strategien und Programme zur Förderung von Digital Wellbeing?

Sophia erklärt, dass es bereits viele Möglichkeiten gibt, die eigene Mediennutzung bewusst wahrzunehmen und zu gestalten, sowie sie zu reflektieren. Im Rahmen des Nürnberg Digital Festivals bietet der Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt der Medienpädagogik einen Workshop an, bei dem unter anderem folgende Fragen beantwortet werden: Wie stark nehmen digitale Medien Einfluss auf die Generation Z? Wann liegt ein problematischer Medienumgang vor?

Der Workshop wird praxisrelevante Schlussfolgerungen aus der Forschung behandeln und Wege aufzeigen, wie man persönlich zu einem Zustand des Digital Wellbeing gelangen kann. Sophia lädt Interessierte ein, am Workshop teilzunehmen, und freut sich auf offenen Austausch, spannende Fragen und anregende Diskussionen. Seid dabei!

Jessica Plaß

Kümmert sich als Praktikantin um verschiedene Aufgaben rund um Daten, Recherche und Zahlen. Liebt ihre zwei Katzen und tobt sich kreativ beim Tanzen und Schauspielern im Theater aus. #daten #recherche #zahlen

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