Geht es um ›große‹ Fragen, schlägt die Stunde der Philosophie, im Bereich der Digitalisierung genauer die der Digitalethik. Dabei handelt es sich um eine vergleichsweise junge Subdisziplin der Ethik, jenem Teilbereich der Philosophie, der sich mit den Voraussetzungen, den Gründen und der moralischen Bewertung menschlichen Handelns befasst. Und da menschliches Handeln heute mehr denn je heißt, sich komplexer Technologien zu bedienen (oder von ihnen bedient zu werden…), schließt Digitalethik auch nicht-menschliche ›Akteure‹ – Computer, Netzwerke, Algorithmen – mit in ihre Überlegungen ein. Denn gerade die moderne Digitaltechnik ist nicht mehr mit dem klassischen Hammer vergleichbar, den wir nach eigenem Willen zum Nägel (oder auch Köpfe) einschlagen verwenden und anschließend einfach aus der Hand legen können. Digitalisierung ist eher einer Art ›Umwelt‹ zu vergleichen, aus der es kaum noch ein Entkommen gibt.