28.06.20122, Peter Kührt
Bildung und Schule nebst ihren Defiziten sind in aller Munde. Der Ruf nach digitalen Lösungen ist seit der Corona-Pandemie unüberhörbar. Doch wie könnte sie aussehen, die Schule der Zukunft?
28.06.20122, Peter Kührt
Bildung und Schule nebst ihren Defiziten sind in aller Munde. Der Ruf nach digitalen Lösungen ist seit der Corona-Pandemie unüberhörbar. Doch wie könnte sie aussehen, die Schule der Zukunft?
Der Nürnberger Kultur- und Bildungsserver kubiss.de begleitet seit zwei Jahrzehnten Nürnberger Lehrkräfte auch ihrem Weg in die digitale Bildung. Das Onlineangebot an Unterrichtseinheiten, Materialien und Handreichungen für Lehrkräfte kann sich deutschlandweit sehen lassen. Zumal alle Materialien kostenlos, ohne Werbung und für alle User frei zugänglich sind.
Peter Kührt betreut die „Lehr- und Lernplattform für Neue Medien im Unterricht“. Er selbst ist seit vielen Jahren als Lehrer, Autor und Fortbildner im Bereich digitaler Bildung tätig.
Die Weiterentwicklung der digitalen Bildung in Deutschland ist ein Kraftakt mit vielen Akteuren, viel Geld und viel Engagement. Die Bausteine hierfür sind seit vielen Jahren bekannt und wurden auch von einer neuen Untersuchung des Netzwerks Digitaler Bildung im Auftrag des Bundesbildungsministeriums wieder einmal bestätigt:
Das alles weiß man seit langem. In der Realität zerbröselt die Schaffung dieser einfachen Rahmenbedingungen an einem Konglomerat von schulischem Flickenteppich, Länderkompetenzen, unzureichender Koordinierung, fehlender Expertise der Verantwortlichen und natürlich auch unzureichenden Finanzen.
„Fridays for Future“ hat uns gezeigt: Lernen darf nicht länger im Elfenbeinturm Schule und im klassischen Frontalunterricht stattfinden. Lernen muss handlungs- und projektorientiert und digital erfolgen. Die Arbeit mit dem Internet und im Netz darf nicht länger angstbesetzt sein, sondern muss dessen Chancen nutzen und Spaß machen. Und die Schule darf nicht nur ihren Lehrplan abarbeiten, sondern muss gesellschaftlich relevante und praktische Themen aufgreifen. Dafür müssen Freiräume im Curriculum geschaffen werden. Der klassische Unterricht kann weitgehend als „flipped classroom“ erfolgen, bei dem die Schüler*innen die Inhalte weitgehend vorbereiten und dann im Unterricht nur noch kontrollieren, ergänzen und vertiefen.
Und die Schüler*innen setzen sich in Projekten mit ihrer Lebenswelt, der Arbeitswelt, mit Politik und Umwelt auseinander. Offene und strittige Fragen werden untersucht und bewertet. Kommen die Schülerprojekte zu interessanten und neuen Erkenntnissen und Problemlösungen, dann werden diese ins Netz gestellt und in den öffentlichen Diskurs eingebracht. Das ist der Unterricht der Zukunft. Aber die Schulleitungen und Schulverwaltungen müssen ihn auch zulassen.
Lehrkräfte müssen vor allem keine Angst haben. Kein Lehrer muss ein IT-Fachmann sein. Man muss auch nicht in jeder Unterrichtsstunde zehn Tools einsetzen. In vielen Fällen aber ist das Internet hilfreich. Die Schüler*innen können recherchieren, ihre Lösungen erarbeiten und in gemeinsame Verzeichnisse einstellen. Alle städtischen Schulen verfügen inzwischen über Teams, man kann aber auch einfach GoogleDocs, ein Padlet oder Miro einsetzen. Das ist alles kein Problem und in Minuten erledigt. Schüler*innen können mit GoogleDrive ganz leicht Onlinebefragungen durchführen und ihre Ergebnisse auf Websites ins Netz stellen oder mittels Handyvideos und YouTube präsentieren. Schülerergebnisse sind prinzipiell digital zu erstellen. Man kann komplette Projekte im Netz durchführen. Das müssen aber die Schüler*innen machen, nicht der Lehrer! Die Lehrkraft muss keine Videos drehen, Erklärfilme erstellen und Webseiten schreiben können – die Schüler*innen müssen dies können! Und nur dann, wenn man Schüler*innen loslässt, kann man ihre Recherche-Ergebnisse dann auch in Richtung Fake-News, Phishing und Internetkriminalität kritisch reflektieren. Also keine Angst vor digitaler Bildung
Was man aber schon von allen Lehrkräften verlangen kann: Dass sie ihren Unterricht in Zukunft prinzipiell hybrid und digital anlegen, dass man jederzeit von Präsenzunterricht auf Fernunterricht switchen kann, wenn wir wieder ein Herausforderung wie Corona bekommen. Und dass sie offen für digitale Neuerungen sind, damit experimentieren und ihre Schüler*innen diesbezüglich vor immer neue digitale Herausforderungen stellen.
Die „Lehr- und Lernplattform für Neue Medien im Unterricht“ auf dem Nürnberger Kultur- und Bildungsserver hält Unmengen Konzepte und Anregungen für digitales Lernen bereit – und dies alles werbefrei, kostenlos und ohne Registrierung.
Der Bereich Geldanlage ist komplett mit downloadbaren Unterrichtseinheiten abgedeckt, auch zu nachhaltigen Geldanlagen. Kubiss.de verfügt inzwischen sogar über einen eigenen Glaubwürdigkeitscheck für Internetseiten. Viele der Internetangebote sind inzwischen sogar prämiert oder von bekannten Plattformen empfohlen.
Zur Verfügung stehen zum Beispiel folgende Tool, Methoden und Materialien:
Du willst mehr erfahren?
Dann schau am 11. Juli von 15:00 bis 16:00 Uhr in JOSEPHS bei
"Digitales Lernen als Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs"
von kubiss.de Kultur- und Bildunsserver für den Großraum Nürnberg vorbei und tausche dich über die Zukunft der Bildung mit Expert:innen und Interessierten aus.