Microservices und Business Process Model Engines in der Praxis

Das Online-Portal der Bundesagentur für Arbeit (BA) setzt sich aus zahlreichen Anwendungen zusammen, die nach dem Microservice-Ansatz entwickelt werden. Dazu zählt auch die Online-Terminvergabe. Kundinnen und Kunden der BA vereinbaren Termine online, die dann per Video, vor Ort oder telefonisch stattfinden. Bundesweit gibt es über 300 Jobcenter und 150 Agenturen für Arbeit, die – individuell und unabhängig voneinander – ihre Mitarbeitenden den Kundenterminen zuordnen. Das war noch nicht alles: Individuelle Kundeneigenschaften können einen Einfluss auf die Bestimmung eines passenden Mitarbeitenden haben. All das wirkt sich auf die Terminierung und letztendlich Kundenzufriedenheit aus.

Was bedeutet das für die Software-Entwicklung? Die komplexe Abbildung ist nur eine Folge dieser Organisationsstruktur. Viel wichtiger noch: Wenn Anwender/-innen im Prozess Anpassungswünsche haben, wären sie bei einem herkömmlichen Entwicklungsvorgehen zeitlich von Software-Releases abhängig. Die unweigerliche Folge: ein deutlicher Versatz bis zur Produktivsetzung der gewünschten Änderung.

Das ist jetzt passé: Eine neue Oberfläche erlaubt es Mitarbeitenden, Elemente einer Business Process Model Notation nach Belieben anzuordnen und zu editieren. Durch die Möglichkeit der Veröffentlichung dieser Modelle im Online-Portal entsteht ein Bottom-up-Ansatz, der die unmittelbare Produktivsetzung ermöglicht. Im Vortrag geht es nicht nur um den Entwicklungsprozess im IT-Systemhaus der BA, auch die eingesetzten Automatisierungs-Technologien werden beleuchtet.