Das, was an einem anderen Ort selbstverständlich ist, kann sich im eigenen Umfeld als totales Novum herausstellen und andersrum. Diese Theorie bestätigt sich auch für die digitalen Tools und Trends.
In Schweden beispielsweise bezahlt man fast ausschließlich digital. Das Leben in China wird von WeChat bestimmt. In jedem Bus in Vietnam hat man WiFi. In den Fjorden Norwegens läuft der Sprachguide über das eigene Handy. Wer in Brasilien mit Uber fährt, bekommt vom Fahrer Süßigkeiten. Im Atelier des Lumières in Paris kann man seit einem Jahr regelrecht in die digitalen Videoprojektionen berühmter Meisterwerke eintauchen. Mit TransferWise kann man sehr günstig Geld ins Ausland überweisen. Die Briefpost kann man von CAYA digitalisieren und sich per E-Mail schicken lassen, wenn man mal länger weg ist. Für Berlin gibt es seit ein paar Jahren im World Wide Web eine U-Bahn Bar Map. Wenn Uber gerade nicht verfügbar ist, sollte man in den asiatischen Ländern auf die Alternative Grab zugreifen oder umgekehrt. In Neuseeland sollte man wissen, dass man öffentlichen Zugang zu WiFi auf jeden Fall in der Bibliothek hat. Und was brauche ich unbedingt für das Burning Man Festival mitten in der Wüste Nevadas?
Man sagt nicht umsonst „andere Länder, andere Sitten“. In Zeiten der Globalisierung und Skalierung scheinen die Unterschiede immer geringer zu werden. Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass es sie trotzdem gibt. Es gibt Unterschiede und Präferenzen bei der Anwendung der digitalen Möglichkeiten in den verschiedenen Ländern, Kulturen oder Gruppen. Das macht neugierig, bedarf aber auch der Recherche.
Was kann man voneinander lernen? Was funktioniert wo auf der Welt? Wie kommt man an die interessanten Informationen in diesem Berg an Daten, der uns zur Verfügung steht? Was daraus braucht man tatsächlich oder gar unbedingt für die nächste Reise? Und was kann schiefgehen?
Reisende haben die Antwort. Reisende haben die wertvollen Tipps. Jede*r von uns hat Vorlieben und Bedürfnisse und jede Reise hat ihre Besonderheiten. Die Erfahrungen anderer im digitalen Dschungel mitzubekommen, ist die rettende Bereicherung und die beste Hilfe, um sich auf dem eigenenWeg zurecht zu finden. Gleichzeitig öffnen sie uns auch die Augen für Neues, das ausprobiert werden kann, für Dinge, die man sonst vielleicht gar nicht in Betracht gezogen hätte.
Mein Fazit: Meine Erfahrung bis jetzt hat mir gezeigt, dass man sich auch in der digitalen Zeit besser einen Rat von einem Freund holt. Von Gleich- oder Andersgesinnten, denen man vertraut, deren Erfahrungsberichte besonders lebendig und echt sind. Aus der echten Story eines echten Menschen, von echten Begegnungen. Das kann kein Algorithmus ersetzen. Er kann uns aber helfen, unseren Weg zu finden.