Open Finance als Wegbereiter für digitale Ökosysteme

Die Öffnung von Unternehmen und anderen Organisationen für den Austausch mit Dritten kann zu enormen Vorteilen für beide Seiten führen und vor allem die Innovationsfähigkeit erhöhen. In der Vergangenheit war es für Organisationen allerdings schwierig, bestehende Barrieren abzubauen oder durchlässiger für Impulse von außen zu machen. Glücklicherweise beschleunigen technische und in manchen Bereichen regulatorische Innovationen diesen Wandel und ermöglichen so neue Geschäftsmöglichkeiten für große und kleine Akteure.

Tech-Unternehmen zeigen schon seit vielen Jahren, wie sich die Wertschöpfung durch die Öffnung von Unternehmensgrenzen und die Schaffung von Ökosystemen steigern lässt. Aber auch in klassischeren Bereichen werden seit langem Methoden wie Crowdsourcing eingesetzt, um innovativer zu werden. Die Rolle von Daten und insbesondere von Nutzerdaten hat in diesem Kontext bisher allerdings keine besondere Rolle gespielt. Mit der DSGVO wurde die Grundlage für den regulierten Umgang mit personenbezogenen Daten geschaffen und mit der PSD2 wurde die Finanzbranche als erste motiviert, sich zu öffnen. Aber auch in anderen Branchen, wie Energie, Transport oder sogar im Gesundheitswesen, beginnt sich etwas zu ändern und schon bald könnte die nächste Öffnungswelle folgen.

Auch auf EU-Ebene hat man die Bedeutung von Daten längst erkannt und mit der europäischen Datenstrategie eine Vision zur Positionierung zwischen USA und China vorgelegt. Wenn sich der Trend weiter so entwickelt wie bisher, könnten bald viele neue Produkte und Geschäftsmodelle entstehen, die einen echten Mehrwert für die Kunden bieten.

Dieser Bereich bietet unzählige Möglichkeiten für innovative Lösungen, erfordert aber auch ein enges Zusammenspiel zwischen etablierten und neuen Akteuren. Natürlich gibt es neben den genannten Chancen auch Risiken. Beides muss diskutiert werden - lieber früher als später.