Impulse von außen, die Mut machen, seien für Frauenkarrieren in männerdominierten Branchen wichtig. „Als ich Werkstudentin bei Siemens war, hat mir ein Vorgesetzter gesagt: Lass Dich im Kreis von lauter Platzhirschen nicht unterkriegen. Mach dich groß und zeige, was du kannst!“
Auf dem Weg zu CO2-neutralen Autos ist noch viel zu tun. Madlen erforscht die Elektromagnetische Verträglichkeit. Autobatterie und Elektromotor, der gesamte Antriebsstrang eines E-Autos, übertragen ungewollt elektrische oder elektromagnetische Effekte auf andere Komponenten. Madlen entwickelt Lösungen, um diese Effekte zu reduzieren. „Auch im Zusammenhang mit autonomen Fahren ist das eine wichtige Frage.“
In der Arbeit unterscheiden sich Männer und Frauen durchaus, meint Madlen. „Männer sind experimentierfreudiger, sie probieren eher einfach mal was.“ Sie selber sei sehr systematisch, „ich will eine Sache bis ins Detail durchdacht und verstanden haben, bevor ich sie in der Praxis teste.“ Beides zu verbinden – die Experimentierfreude und das Systematische – findet sie ideal. „Auch deshalb brauchen wir mehr Frauen in Forschung und Entwicklung.“
Quotenregelungen findet sie schwierig als Mittel, um mehr Frauen in Führungspositionen zu verhelfen. „In der Elektrotechnik gibt es insgesamt nur sehr wenig Frauen, da kann es gar nicht funktionieren, über eine Quote zum Beispiel 25 Prozent Frauen in die Vorstände von Firmen in der E-Mobilitätsbranche zu bekommen. Ich möchte auch gar nicht bevorzugt werden, weil ich eine Frau bin. Die Leistung sollte zählen.“