Das Studio, in dem wir uns treffen, ist geschmackvoll aber spartanisch eingerichtet. Hauptsächlich prägt der weiße Fotohintergrund das Bild, an den Wänden lehnen große Tafeln in bunten Farben, die ebenfalls als Hintergrund dienen. Ansonsten befindent sich dort ein Laptop, einige Bücher, zwei Sessel und ein Tischchen. Natürlich sind auch Fotografien an den Wänden zu sehen.
Wir sprechen über die Menschlichkeit, die sich in seinen Fotos ausdrückt und nebenbei erzählt er mir, dass Fotografie keinesfalls sein Erstberuf ist. Zunächst war Michael Schober Buchillustrator für Kinderbücher. Er war bei Verlagen sehr gut vernetzt und hatte feste Aufträge. Eigentlich hätte alles so bleiben können. Aber das wurde wohl eindeutig zu sehr Alltagstrott, die Kreativität wich der Routine. Was mir wie ein Traumberuf erscheint, wurde für Michael zum Job.
2013 kam dann der komplette Bruch mit dem Beruf als Illustrator, als er auf einer Messe feststellte, dass er sich immer weniger für Bilderbücher interessierte, ihn aber die Bildbände und Fotobücher umso mehr fesselten. Über das Fotografieren sagt er: „Wenn du zeichnest oder malst, fließt alles in die Zeichnung hinein, bei der Fotografie zählt das Gefühl für den Moment.“ Und das reizt ihn bis heute.
Inzwischen ist er hauptberuflich Fotograf und unterrichtet an einem Tag in der Woche nebenberuflich Kommunikations- und Mediendesign an einem Hersbrucker Gymnasium.