Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit

Digitale Beratungsangebote gehören in der Sozialen Arbeit schon seit vielen Jahren zum Standard. Sie bieten ergänzend zu den persönlichen Angeboten einen niedrigschwelligen Zugang für verschiedene Lebensphasen, Themen und Zielgruppen. Künstliche Intelligenz (KI) hingegen ist im Beratungsbereich noch relativ neu und vor allem heiß diskutiert. Wie reagiert eine KI auf Ausnahmesituationen? Welche ethischen Rahmenbedingungen müssen beachtet werden? Lassen sich Hilfesuchende überhaupt auf die Interaktion mit Maschinen ein? Wo kann KI unterstützen und wo vielleicht sogar schaden?

Diese und viele Fragestellungen mehr beschäftigen auch das Institut für E-Beratung der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Das Institut begleitet die Weiterentwicklung digitaler Beratungsangebote seit gut 10 Jahren mit Forschung und Weiterbildung/Coaching sowie vielen Projekten. Zwei davon, die sich speziell um KI in der Beratung drehen, stehen im Mittelpunkt dieser Session:

KIA ist eine Kl-gestützte Assistenz für digitale, psychosoziale Berater*innen. Sie analysiert Anfragen von Ratsuchenden in der digitalen psychosozialen Beratung mit KI-Methoden in Echtzeit und stellt für die Berater*innen methodische, problembezogene und z.B. ortsbezogene Unterstützung bereit. Im Projekt werden sowohl die verschiedenen Risiken umfangreich ethisch reflektiert, als auch die Wirkungszusammenhänge kritisch evaluiert.

Der „Virtuelle Klient /VIKl“ hingegen soll die praxisnahe Lehre zur psychosozialen Onlineberatung durch die Anwendung von künstlicher Intelligenz unterstützen. Aktuelle Chatbot-Technik ermöglicht es Studierenden kreativ mit digitalen Beratungsgesprächen zu experimentieren und über die Möglichkeit zu beliebig vielen Interaktionen ganz neue Lernerfahrungen.

Projektverantwortliche stellen beide Projekte sowie erste Ergebnisse daraus vor und freuen sich auf eine intensive Diskussion mit euch über die Chancen, aber auch Risiken von KI in diesem besonderen Anwendungsfeld.